Hormone, PMS & Co
Der weibliche Hormonhaushalt
Ein Ungleichgewicht im weiblichen Hormonhaushalt wird mit vielen verschiedenen Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht. Wenn sich dieses Ungleichgewicht zusätzlich ständig wiederholt kann es für die betroffene Person zu groben Einschnitten in verschiedenen Alltags- und Lebenssituationen kommen.
Anzeichen eines hormonellen Ungleichgewichts können sein:
- unregelmäßige oder fehlende Menstruation
- Gemütsschwankungen
- verfrühte Menopause
- fehlendes sexuelles Interesse
- Gewichtszunahme
- PMS (prämenstruelles Syndrom)
- Haarausfall
- anhaltende Müdigkeit
- Wasseransammlung im Gewebe
- Schilddrüsenstörungen (Progesteronmangel!!)
Verantwortlich hierfür ist ein Überschuss oder Mangel an verschiedenen Hormonen. Wir möchten auf die drei dominierenden Hormone näher eingehen:
Östrogen
Dieses Hormon verursacht den Eisprung und bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Es treibt den Stoffwechsel an und kann bei einem Mangel die Ursache für eine unregelmäßige oder fehlende Menstruation, Unfruchtbarkeit oder Gemütsschwankungen sein.
Progesteron
Progesteron ist ein Gelbkörperhormon, dessen Funktion darin besteht, die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vorzubereiten. Ein Mangel an Progesteron kann sich unter anderem durch unregelmäßige Menstruation, starke prämenstruelle Symptome sowie ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit äußern. Progesteron ist auch maßgeblich an der Umwandlung von T4 zu dem aktiven Schilddrüsenhormon T3 verantwortlich.
Testosteron
Dieses Sexualhormon ist bei Frauen in deutlich geringerer Konzentration vorzufinden als bei Männern. Trotzdem spielt es eine wichtige Rolle im weiblichen Hormonhaushalt. So trägt es zum Beispiel zur Libido bei und ist für die Beendigung des Wachstumsprozesses verantwortlich, den Frauen während der Pubertät durchleben. Bei Mangelerscheinungen an Testosteron kommt es gewöhnlich auch zu einem Mangel an Libido sowie Hautproblemen und Haarausfall.
Das prämenstruelle Syndrom (PMS)
„Prämenstruelles Syndrom“ ist ein Oberbegriff, unter dem verschiedene Symptome zusammengefasst werden, die im Allgemeinen vier bis zehn Tage vor der Menstruation auftreten und die zu Beginn der Beginn der Menstruation – häufig ganz plötzlich – wieder verschwinden. Die am weitest verbreiteten Symptome sind
- Reizbarkeit
- Kopfschmerzen und Migräne
- Spannung in den Brüsten
- Gewichtszunahme
- Stimmungsschwankungen
- Anstauung von Wasser
PMS kann verschieden stark ausfallen: Etwa jede fünfte Frau leidet unter starken Symptomen, die sie bei ihren alltäglichen Tätigkeiten stören. Bei den meisten Frauen ist der Auslöser der PMS-Symptome eine Störung des hormonellen Gleichgewichts (zu viel Östrogen und zu wenig Progesteron).
Viele Frauen, die unter PMS leiden, verspüren Lust auf raffinierte Kohlenhydrate und Zucker. Kohlenhydrate können die Stimmung verbessern, indem sie die Bildung des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn anregen. Es kann sein, dass Frauen mit PMS unbewusst ihre Kohlenhydratzufuhr erhöhen, um sich besser zu fühlen. Allerdings verstärkt das Konsumieren großer Mengen von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten die Ansammlung von Wasser im Körper sowie die Gewichtszunahme und kann Hypoglykämie auslösen sowie die Ausschwemmung von Magnesium beschleunigen. Das wiederum kann die PMS-Symptome verschlimmern. Ein Teufelskreis den es zu durchbrechen gilt.
Eine weitestgehend zucker- und getreidefreie Ernährung und die gezielte Zufuhr von Nährstoffen können dem PMS entgegenwirken.
Menstruationskrämpfe
Menstruationskrämpfe sind stechende, krampfartige Schmerzen im Unterleib, die auftreten, wenn die Gebärmutter sich zusammenzieht und mit der Regelblutung ihre innere Auskleidung abstößt. Bei manchen Frauen können die Krämpfe stark und von Übelkeit, Durchfall, Schwindel und Kopfschmerzen begleitet sein.
Achtung: Geringe Magnesiumreserven können die Menstruationskrämpfe und ihre Begleitsymptome verschlimmern. Darum unser Tipp – auf ausreichende, hochwertige Magnesiumzufuhr achten!
PCOS (Polyzystisches Ovar-Syndrom)
PCOS = Zysten an den Eierstöcken. Immer mehr Frauen sind davon betroffen aber warum? Auch hier spielt die Ernährung eine große Rolle. Zu viel Konsum von raffinierten Kohlenhydraten zieht immer eine erhöhte Insulinausschüttung nach sich. Insulin reizt in der Leber die Stimulation von Wachstumshormonen. Wenn Insulin produziert wird, wird auch immer ein Wachstumsfaktor namens IGF1 produziert. Speziell die weiblichen Eierstöcke reagieren sehr empfindlich darauf. In den Eierstöcken sitzen sogenannte Thekazellen. Diese Thekazellen sind sehr sensibel auf IGF1 und auf Insulin. Infolgedessen produzieren die Thekazellen eine hohe Menge an Testosteron – das männliche Geschlechtshormon. Dies wird wiederum in einen zweiten Zelltypus namens Östrogen umgewandelt. Wenn diese Achse permanent aktiv ist kommt es zur Überstimulation von Insulin, zu Wachstumshormonen und IGF1 und infolgedessen zu Zystenwachstum, welchem man mit Jod gut entgegenwirken kann.
Scheidenentzündung
Die Symptome einer Scheidenentzündung sind Brennen, Juckreiz, häufig auch vermehrter Ausfluss, dessen Farbe, Konsistenz oder Geruch ungewöhnlich ist. Scheidenentzündungen sind ein weit verbreitetes Problem und können durch eine Infektion mit Bakterien oder Hefepilzen, Allergien, Hormonschwankungen (die durch Wechseljahre, Schwangerschaft oder die Pille verursacht werden), Immunschwäche oder Mangelernährung ausgelöst werden. Oft treten sie nach einer Behandlung mit Antibiotika auf. Diese zerstören die gesunden Bakterien, die normalerweise in der Scheide vorkommen (hauptsächlich Lactobacilli) und ermöglichen so das Übergewicht bestimmter Hefepilze.
Die Qualität der Ernährung hat großen Einfluss auf das Milieu der Scheide. Der normale Ausfluss, der ununterbrochen in kleinen Mengen in der Scheide gebildet wird, spiegelt die Ernährung wider: Zum Beispiel kann ein übertriebener Verzehr von Weißmehl und Zucker den Zuckergehalt des Ausflusses und damit das Infektionsrisiko erhöhen. Gesunde, artgerechte Ernährung und eine optimale Versorgung mit den Vitaminen A und C, den B-Vitaminen und Zink kann die Widerstandskraft gegen Scheidenentzündungen, die durch Bakterien und Hefepilze ausgelöst werden, erhöhen.
Die Pille
Die „Pille“ enthält eine Mischung aus den weiblichen Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron. Sie verhindert eine Schwangerschaft, indem sie die Freisetzung einer Eizelle in den Eierstöcken (Eisprung) unterbindet. Wenngleich sie eine wirksame Verhütungsmethode darstellt und sehr häufig verwendet wird, hat sie viele unerwünschte Nebenwirkungen. Zu den negativen Nebenwirkungen der Pille gehören Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Anstauung von Gewebsflüssigkeit im Körper, Depressionen, Reizungen in der Scheide, Candida-Infektionen, ein erhöhtes Risiko der Bildung von Blutgerinnsel und ein erhöhtes Brust- und Gebärmutterkrebs-Risiko. Darüber hinaus hat die Pille tiefgreifende Auswirkungen auf den Nährstoffhaushalt des Körpers.
Die Einnahme der Pille erhöht den Bedarf an
- Folsäure
- B-Vitaminen
- Vitamin C
- Zink
- Magnesium
Quellen: „Burgersteins Handbuch Nährstoffe“ Prof. Dr. med. Michael Zimmermann, Hugo Schurgast, Uli P. Burgerstein
Hier auch ein kurzes Video von Markus Stark zu diesem Thema:
Unsere nächsten Themenseminare:
„Grundlos müde & antriebslos gibt es nicht – ein Nährstoffdefizit?
Mittwoch 22. Mai 2019 in Wien
Dienstag 28. Mai 2019 in Graz
Für Fragen, Informationen oder Anmeldungen besuche unsere Webseite www.evosan.at, schreib uns ein E-Mail