Verdauungsprobleme Frau GBALLGIGGSPHOTO CR XSDER DARM

Unsere Basis – die starke Mitte

 

Bist du frei von Verdauungsproblemen?
Schläfst du gut, wachst du ausgeruht auf und fühlst du dich den ganzen Tag energiegeladen? Kennst du weder Stimmungsschwankungen noch übermäßiges Verlangen nach Süßigkeiten? Dann sollten wir dir herzlich gratulieren, denn dieses Szenario ist in der Praxis äußerst selten!

 

Wenn die Darmflora gestört ist, können verschiedenste Symptome auftreten. Dies reicht von Verstopfung bis zum Durchfall, von der Nahrungsmittelallergie bis hin zum Reizdarmsyndrom. Neueste Studien zeigen sogar, dass eine problematische Darmflora auch mit diversen psychischen Störungen wie Depressionen, Autismus oder ADHS in Zusammenhang steht.

Wer sich wieder gutfühlen möchte, muss deshalb strukturell etwas an der Beschaffenheit der Darmflora ändern. In diesem Bericht werden wir zuerst den evolutionären Hintergrund und die altersbedingte Entwicklung unserer Darmflora betrachten und zeigen dann, warum unser westlicher Lebensstil Futter für Pathogene ist und was wir tun können, um die erfolgreiche Wiederherstellung einer guten Darmflora zu erzielen.

 

„Die Gesundheit des Menschen ist eine Funktion seiner Darmflora!“

Brewster, 2013

 

Unsere Darmflora enthält Hunderte von Billionen von Zellen. Schätzungen zufolge leben in unserem Darm bis zu 10.000 verschiedene Arten von Bakterien. Insgesamt leben in unserem Körper etwa zehnmal mehr Bakterien als der menschliche Körper Zellen besitzt.

Einige dieser Bakterien sind ein Leben lang in mehr oder weniger großem Umfang in uns vorhanden und halten uns gesund, wie zum Beispiel die Milchsäure- und Bifidobakterien.
Andere machen uns krank, wenn sie Gelegenheit dazu erhalten, wie zum Beispiel Clostridium difficile.
Wieder andere sind Gelegenheitsgäste, die in unserer Nahrung vorkommen und nach kurzem Aufenthalt wieder verschwinden.
Aber trotz des Kommens und Gehens von Bakterien bleibt die Stammbesetzung unter normalen Bedingungen relativ stabil und macht während des Lebens eine vorhersagbare Entwicklung durch.


Geburt

Das Fundament für eine gute erwachsene Flora wird bereits beim Fötus gelegt. Wenn in einer frühen Lebensphase keine günstige Kolonisierung stattfindet, kann dies die Entwicklung einer guten Darmflora im späteren Leben behindern.
Obwohl früher angenommen wurde, dass der Darm des Fötus steril sei, zeigten Studien, dass er bereits kleinste Mengen an Bakterien beherbergt. Diese Bakterien stammen aus der Plazenta der Mutter und ähneln denjenigen Bakterien, die auch im Mund der Mutter gefunden wurden. Eine gute (orale) Flora während der Schwangerschaft ist daher auch essenziell für eine gute erste Besiedlung des jungen Darms. Allein ist sie jedoch nicht ausreichend. Schon die Tatsache, ob die Geburt auf natürlichem Wege oder per Kaiserschnitt erfolgt, hat einen Einfluss auf die Besiedlung der Darmflora des Kindes. Bei einer vaginalen Geburt werden viele gute Bakterien aus der Vaginalflora auf das Kind übertragen. Wird das Baby in weiterer Folge gestillt, gelangt die Flora der Mutter, die auf der Haut rund um die Brustwarzen angesiedelt ist, letztlich in den Darm des Säuglings.
Bei einem Baby, das per Kaiserschnitt zur Welt kommt und danach nicht gestillt wird, ist die Anzahl der guten Bakterien, die sich ansiedeln können, deutlich geringer.


Entwicklung während des Lebens

Kinder

Während der ersten acht Lebensmonate besteht die Darmflora hauptsächlich aus Bifidobakterien. Das sind starke Säurebildner, die den jungen Darm vor übermäßiger Vermehrung von Krankheitserregern schützen. Sind sie nicht oder nur in geringem Maße vorhanden, erhalten schädliche Bakterien die Möglichkeit, sich zu vermehren. Dies äußert sich in Koliken, Blähungen, Verstopfung, übelriechendem Stuhl oder Durchfall. In diesem Fall ist es ratsam, als Probiotikum Bifidobacterium infantis zu verabreichen.

Erwachsene

Die erwachsene Flora entwickelt sich unter natürlichen Umständen zu einer breiten Vielfalt von Stämmen. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil nützlicher Darmbewohner wieder ab. Die Häufigkeit von Darmbeschwerden und der damit verbundenen gesundheitlichen Probleme nimmt daher im Laufe des Lebens allmählich zu.

Senioren

Ältere Menschen leiden vor allem an einer Abnahme der Bifido- und anaeroben Bakterien, während die Zahl der Enterobakterien zunimmt. Insbesondere die Abnahme der säurebildenden Bifidobakterien führt zur Entwicklung eines weniger sauren Milieus vor allem im Dünndarm. Dadurch erhalten andere, weniger säureresistente Bakterien wie Clostridium difficile die Möglichkeit, sich auszubreiten. Es ist daher anzunehmen, dass das Auftreten von Durchfall bei älteren Menschen meist durch diese Bakterien verursacht wird.

Evolution und moderner Lebensstil

Der Mensch kam in seiner früheren, natürlichen Lebensumgebung ganz gut mit Bakterien, Pilzen und Hefen zurecht.
Die Lebensbedingungen, die wir unserem Körper heute bieten, gleichen jedoch immer weniger denen von früher. Das moderne industrialisierte Leben ist durch neue äußerliche Einflüsse gekennzeichnet, zu denen falsche Ernährung, Bewegungsmangel, Stress, gestörter Biorhythmus und Medikamenteneinnahme (z.B. Antibiotika) zählen.
Dadurch verringern sich vor allem unsere nützlichen Darmbewohner. In den dadurch entstandenen Nischen siedeln sich schädliche Bakterien an.

Grundsätzlich könnte man sagen:
„Je höher unser „Wohlstand“ ist, desto schlechter geht es unserer Darmflora“

In vergleichenden Untersuchungen der Darmflora von Schimpansen, Jägern und Sammlern und Städtern zeigt sich in der Tat eindeutig ein stetiger Rückgang der Anzahl nützlicher Bakterienarten.


Exzem Hand CR xsGesundheitliche Folgen einer schlechten Darmflora

Die Kolonisierung durch schädliche Bakterien hat auf die Dauer eine ganze Reihe von gravierenden Auswirkungen auf die Gesundheit. Allerdings sind die ersten Anzeichen so verbreitet, dass viele Menschen sie nicht als Symptome erkennen; es beginnt nämlich zunächst mit relativ harmlosen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Diese gehen jedoch bereits einher mit einer reduzierten Verdauungskapazität und einer verringerten Aufnahme von Nährstoffen, sodass der Körper nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird.
In weitere Folge äußert sich eine Fehlbesiedlung der Darmflora darin, dass man sich ständig unwohl fühlt, jedoch nicht weiß, warum. Im Laufe der Zeit verschlimmern sich die Symptome und es fällt schwer, die Ursache zu erkennen.
Das ist gut verständlich: Wer kommt schon auf die Idee, die Ursache von Depressionen, Angst, Energielosigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit einer Störung der Darmflora in Zusammenhang zu bringen? Oft ist jedoch genau diese Fehlbesiedlung die Hauptursache der Beschwerden!

Bei gestörter Darmflora gerät der pH-Wert aus dem Gleichgewicht, sodass die Nahrung nicht mehr so gut aufgenommen und aufgespalten wird und der Körper nicht mehr so gut mit Nährstoffen versorgt werden kann.
Pathogene Bakterien vermehren sich unkontrolliert und die Menge an Toxinen im Darm nimmt exponentiell zu. Die Schleimhaut degeneriert, sodass alle Arten von Substanzen, die dort nicht hingehören, in den Blutkreislauf gelangen und Low-Grade-Entzündungen auslösen.

Allergie CR xsEs liegen eindeutige Hinweise darauf vor, dass eine schlechte Besiedelung des Darms eine wichtige Rolle bei den folgenden Problematiken spielt:

  • Infektionen durch Bakterien, Pilze, Hefen und Viren
  • Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten
  • Autismus und anderen Störungen des ZNS
  • Autoimmunerkrankungen
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom
  • Depressionen, Schizophrenie, Alzheimerkrankheit
  • Fibromyalgie
  • Reizdarmsyndrom
  • Multiple Sklerose


Darmbakterien metamorworks CR xsWie Antibiotika unsere Darmflora schädigen

Bei der Anwendung von Antibiotika vernichten wir die schwachen Pathogene, während stärkere am Leben bleiben. Einfach erklärt, geht es in unserem Darm dann ums Überleben des Stärkeren. Durch den Einsatz von Antibiotika beschleunigen wir den Prozess der natürlichen Selektion zugunsten der Pathogene.

Bereits in der frühen Kindheit kann durch den Einsatz von Antibiotika der Aufbau einer gesunden Darmflora gestört werden. Vor allem Makrolid-Antibiotika wie Azithromycin oder Clarithromycin – die häufig bei Lungenentzündungen eingesetzt werden – haben hier einen sehr negativen Einfluss.
Antibiotika reduzieren die Diversität und hemmen die auf das Lebensalter bezogene Entwicklung der Darmflora. Besonders stark wich die Darmflora von Kindern, die in den beiden vorangegangenen Lebensjahren Makrolid-Antibiotika erhalten hatten, von der Norm ab. Es ist bekannt, dass die Verwendung von Antibiotika in einer frühen Lebensphase zu einem erhöhten Risiko von chronisch-entzündlichen-Darmerkrankungen, Asthma und Adipositas führt.

Antibiotika mit Vorsicht anwenden!!
Bei potenziell tödlichen Erkrankungen sind Antibiotika oft die einzige Rettung. Viel zu häufig werden sie jedoch auch in anderen Situationen eingesetzt: Die Verschreibungen bereits bei kleinen Beschwerden, präventive Anwendung und Verwendung in der Intensivtierhaltung spielen unseren natürlichen Feinden in die Hände und schwächen die Schlagkraft unserer stärksten medizinischen Waffe. Staphylococcus aureus konnte sich hierdurch bereits zum MRSA-Bakterium weiterentwickeln. Dieses ist gegenüber allen Arten von Penicillin resistent geworden und stellt ein zunehmendes Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. (WHO, 2014)


Grafik Darm kotikoti CR xsWas tut eine gesunde Darmflora für uns?

Wenn „nützliche“ Bakterien aus unserer Darmflora verschwinden, kann das übermäßige Wachstum von Pathogenen nicht mehr verhindert werden. Nur eine gesunde Darmflora kann ihre Aufgaben erfüllen.

Hier einige dieser Aufgaben:

  • Bildung von Enzymen
  • Regulierung von Peristaltik und Stuhlgang
  • Schutz gegen Toxine wie Quecksilber, Pestizide und andere Schadstoffe aus der Umwelt
  • Aufspaltung von Kohlenhydraten, Zucker, Ballaststoffen
  • Ausgleich des pH-Wertes im Darm
  • Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts (Durchfall/Verstopfung)
  • Modulation des Immunsystems
  • Verhinderung von Allergien
  • Modulation der Darm-Hirn-Verbindung
  • Verhinderung des übermäßigen Wachstums von pathogenen Bakterien und Pilzen
  • Bildung von Vitaminen, wie z.B. Vitamin B und K
  • Regulierung der Fett-, Triglycerid- und Cholesterinspiegel


Wie unser Darm unser Gehirn beeinflusst

90% der Nervenzellen unseres Darms senden Informationen an das Gehirn. Aber auch über biochemische Reaktionswege übt der Darm Einfluss auf unser Gehirn aus.

Durch Entzündungen, Allergien und mikrobielle Fehlbesiedlung des Darms werden Entzündungssignale über chemische Botenstoffe aus dem Darm direkt an die Gliazellen im Gehirn weitergeleitet. Diese werden schließlich selbst zu Entzündungszellen, die wieder chemische Botenstoffe an das Gehirn und auch and andere Organe abgeben. Diese Entzündung der Gliazellen kann im ungünstigsten Fall bis zu zehn Monate andauern. In diesem Zeitraum können neurologische Reaktionen und Depressionen entstehen.
Im Darm befinden sich noch weitere Zellen (Mastzellen und T-Zellen), die unter anderem Einfluss auf unser Gehirn ausüben. Diese Zellen können Histamin, Serotonin und andere entzündungsfördernde Cytokine freisetzen und auf diese Weise ebenfalls Gehirnerkrankungen und -symptome verursachen und verstärken. Dies kann Depressionen, Aggressionen, Hyperaktivität, ADHS, Autismus und Schizophrenie betreffen.
Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, gerade bei Menschen mit einem anfälligen Gehirnstoffwechsel eine gesunde Darmflora zu schaffen, zu erhalten oder so schnell wie möglich wieder herzustellen.


Verdauung mC xsWie erkenne ich, dass meine Darmflora gestört ist?

Wie wir bereits in diesem Artikel erfahren haben, können sich Störungen des Darmmilieus auf sehr unterschiedlichste Weise bemerkbar machen.

Dieser Selbsttest bietet eine gute Unterstützung, um die Beschaffenheit der Darmflora zu ermitteln.
Achtung: Dieser Test ersetzt keine medizinische Diagnose. Desweiteren empfehlen wir eine Mikrobiomanalyse, um die Beschaffenheit der Darmflora zu verifizieren.

 

Fragen für Frauen und Männer

1.

Juckreiz an den Öffnungen von Mund und / oder Nase

O ja

O nein

2.

Obstipation (Verstopfung) oder Durchfall, auch im Wechsel

O ja

O nein

3.

Schmerzhafte Gelenke (vor allem Fußgelenke), ohne dass die Ursache eine Arthritis oder eine Arthrose o.ä. ist

O ja

O nein

4.

Flatulenz (Entwicklung von Darmgasen)

O ja

O nein

5.

Zeitweilig auftretende Gedächtnisstörungen

O ja

O nein

6.

Juckreiz am After

O ja

O nein

7.

Infektionen der Schleimhäute von Nase und / oder Mund

O ja

O nein

8.

Gesichtsfeldstörungen

O ja

O nein

9.

Hautirritationen

O ja

O nein

10.

Belegte Zunge

O ja

O nein

11.

Allergische Reaktionen

O ja

O nein

12.

Unverträglichkeit von bestimmten Lebensmitteln (oder Inhaltsstoffen)

O ja

O nein

13.

Unverträglichkeit von bestimmten Chemikalien, wie Waschmittel oder Tabakrauch

O ja

O nein

14.

Häufige und / oder chronische Ermüdung

O ja

O nein

15.

Schwierigkeiten beim Einschlafen; Depressionen / depressive Verstimmungen

O ja

O nein

16.

Wiederholt auftretende Muskelschwäche oder Muskelverletzungen

O ja

O nein

17.

Kopfschmerzen; Migräne

O ja

O nein

18.

Nervosität

O ja

O nein

Fragen nur für Männer

19.

Häufige Entzündungen der Vorsteherdrüse (Prostata) oder Blase

O ja

O nein

20

Impotenz

O ja

O nein

Fragen nur für Frauen

19.

Juckreiz an den Schamlippen

O ja

O nein

20.

Vaginalsekret

O ja

O nein

21.

Häufige Entzündungen der Blase

O ja

O nein

22.

Das Bedürfnis, die Blase zu entleeren, wobei das Gefühl auftritt, dass

die Blase nicht vollständig entleert werden kann

O ja

O nein

23.

Unterleibskrämpfe

O ja

O nein

24.

Probleme vor Einsetzen der Periode (prämenstruelles Syndrom)

O ja

O nein

25.

Kein Bedürfnis nach oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

O ja

O nein

Bewertung Summe:

_____ ja

____ nein

Männer

Bei mehr als 10 Fragen „ja“: Störung des Darmmilieus = sicher, systemische Candidiasis=wahrscheinlich

Bei mehr als 15 Fragen „ja“: Störung des Darmmilieus = sicher, systemische Candidiasis = sicher

Frauen

Bei mehr als 13 Fragen „ja“: Störung des Darmmilieus = sicher, systemische Candidiasis=wahrscheinlich

Bei mehr als 18 Fragen „ja“: Störung des Darmmilieus = sicher, systemische Candidiasis = sicher

 

Bei Hinweisen auf eine Störung des Darmmilieus und/oder Candida-Befall sollte so rasch wie möglich gehandelt werden, um die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.


Wiederherstellung einer guten Darmflora

Ernährung

Wenn wir unsere Darmflora wiederherstellen wollen, müssen wir unsere evolutionären Bedürfnisse an unsere heutigen Lebensbedingungen anpassen. Dazu gehört zuallererst eine Ernährung, die unserer ursprünglichen Ernährungsweise so stark wie möglich ähnelt.
Diese Ernährung besteht vor allem aus magerem Fleisch und Geflügel, fettreichem Fisch, Eiern, Gemüse, Nüssen, Obst, Beeren, Samen, Pilzen und Kräutern.
Urzeitliche Ernährung ist daher relativ arm an leicht verwertbaren, energiereichen Kohlenhydraten – einer Hauptnahrungsquelle für die schädliche Flora – und stattdessen reich an fermentierbaren Ballaststoffen, die eine Nahrungsquelle für unsere nützlichen Bakterien bilden.

Probiotika
Probiotika sind eine starke Hilfe im Kampf gegen eine schädliche Darmflora. Es gibt bereist mehr als 700 randomisierte klinische Studien über Behandlungen mit Probiotika beim Menschen. Aus ihnen geht eindeutig hervor, dass Probiotika unter anderem zu einer erfolgreichen Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, des metabolischen Syndroms und verwandter Gesundheitsprobleme beitragen können.
Probiotische Bakterien hemmen das Wachstum pathogener Organismen im Magen-Darm-Trakt. Sie wetteifern um die verfügbare Nahrung und den verfügbaren Platz und scheiden dabei Metaboliten, wie kurzkettige Fettsäuren, Milchsäure und andere organische Säuren sowie antibiotisch wirkende Stoffe, die unter der Bezeichnung Bakteriozine bekannt sind, aus. So wird ein Milieu geschaffen, in dem Krankheitserreger nicht gut gedeihen können und nicht die Möglichkeit haben, zu dominieren.
Deshalb sollten Probiotika einen festen Platz in jeder Darmbehandlung erhalten.

Prebiotika
Prebiotika sind Ballaststoffe, die von der Darmflora gut aufgenommen werden können und ihr als Nahrungsquelle dienen. Inulin und FOS (Fructo-Oligosaccharide) sind wichtige Beispiele. Bei einer Ernährung, die arm an Ballaststoffen ist, sind Prebiotika besonders dringend zu empfehlen.
Prebiotika stimulieren das Wachstum von Mikroorganismen im Darm, indem sie als Energiequelle dienen. Ein gutes Prebiotikum ist die Nahrungsquelle für gute Mikroorganismen. Aufgrund eines stärkeren Wachstums der nützlichen Mikroorganismen, einer erfolgreichen Nährstoffkonkurrenz und der Veränderung der Umgebung können nützliche Mikroorganismen dominieren. Die prebiotischen Fasern aus der Muttermilch, auch Humane Milch-Oligosaccharide (HMO) genannt, sind eine gute Nahrungsquelle, z.B. für Bifidobacterium infantis. Zudem schützen HMO das Darmepithel. Mikroorganismen können sich im Darm an die Darmschleimhaut binden, auch Glykokalix genannt. Die Bindung pathogener Mikroorganismen oder Krankheitserreger an die Glykokalix kann sich nachteilig auf die Darmgesundheit auswirken. Sie kann zur Besiedlung mit diesen Krankheitserregern führen und eine Dysbiose im Darm verursachen. HMO ähneln den Glykoproteinen aus der Glykokalix, an die Pathogene binden können. Infolgedessen binden Pathogene an die HMO und somit nicht an die Glykokalix und können daher mit dem Kot ausgeschieden werden. Auch andere Präbiotika, wie XOS, haben antiadhäsive Eigenschaften. Auf diese Weise schützen Präbiotika vor Infektionen und Dysbiose.

L-Glutamin
L-Glutamin ist ein wichtiger Nährstoff für alle Schleimhäute unseres Körpers.
Im Darm sorgt es für eine dickere schützende Schleimschicht, damit Stoffe, die in den Darm gehören, auch im Darm bleiben und nicht aufgrund einer Darmdurchlässigkeit in den Körper gelangen, wo sie Low-Grade-Entzündungen auslösen können. L-Glutamin stimuliert auch unser Immunsystem, sodass sich schädliche Bakterien weniger gut einnisten können.
Glutamin ist die am häufigsten vorkommende Aminosäure in unserem Körper und ein Baustein für viele andere Aminosäuren und Proteine. Die meisten Gewebe sind in der Lage, selbst Glutamin zu produzieren. Die wichtigsten Glutaminproduzenten sind Skelettmuskulatur, Lunge, Gehirn und Fettgewebe. Glutamin kommt auch in unserer Ernährung vor, insbesondere in proteinreichen Lebensmitteln. Glutamin ist ein Vorläufer einer Vielzahl anderer Substanzen, darunter Glucose, Purine, Pyrimidine, Glutathion und Neurotransmitter, einschließlich Glutamat.
Glutamin ist neben Glucose ein wichtiger Brennstoff, aus dem der Körper Energie gewinnen kann. Auf diese Weise kann der Körper unter anderem den Darm und das Immunsystem mit Energie versorgen. Glutamin spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer guten Darmdurchlässigkeit, der Glucosehomöostase, der Neurotransmittersynthese und des Säure-Basen-Gleichgewichts. Glutamin ist hilfreich bei Leaky-Gut-Syndrom, zur Beeinflussung des Mikrobioms, bei Darmbeschwerden (wie Reizdarmsyndrom, Durchfall und Morbus Crohn), aber auch postoperativ, bei Traumata und Verbrennungen.

Wildes Oreganoöl
Oreganoöl ist sehr hilfreich bei der Bekämpfung von Pilzen wie Candida albicans, Candida tropicalis und Candida glabrata, die beim Menschen häufig Infektionen verursachen. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Carvacrol, der Wirkstoff des wilden Oreganoöls, in der Lage ist, die Zellmembran von Pilzen zu hyperpermeablen zu machen und zu depolarisieren, was zum Zelltod führt.

Carvacrol hat weiters einen starken antiviralen Effekt gegen verschieden Viren, einschließlich Rotavirus und Respiratory Syncitial Virus. In-vitro-Studien zeigen, dass Carvacrol auch eine hemmende Wirkung auf das Herpes-simplex-Virus (HSV)-2 hat. Carvacrol hemmt die Expression bestimmter Transkriptionsgene, Proteine und Zytokine in infizierten Zellen, die für die Virusreplikation notwendig sind.

Wildes Oreganoöl hat einen antiparasitären Effekt gegen eine Reihe von Darmparasiten, wie zum Beispiel Blastocystis hominis, Entamoeba hartmanni und Endolimax nana, indem es die Hafteigenschaften des Parasiten blockieren kann. In-vitro-Studien zeigten auch die antiparasitären Eigenschaften von wildem Oreganoöl gegen den Parasiten Giardia lamblia. Es wurde festgestellt, dass wildes Oreganoöl eine ähnliche Wirkung hat wie das klassische Antiparasitenmittel Metronidazol und es wirkte in vitro sogar besser als das Medikament Tinidazol, das gegen Giardien eingesetzt wird.

Verdauungsenzyme
Für eine gute Verdauung werden Verdauungsenzyme benötigt. Verdauungsenzyme sorgen u. a. für eine optimale Verdauung der Nährstoffe, die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und auch für den Abbau von belastenden Substanzen im Verdauungstrakt. Drei Hauptgruppen von Verdauungsenzymen sind Amylasen, Proteasen und Lipasen, die Kohlenhydrate, Proteine und Fette jeweils in kleinere Moleküle aufspalten, die besser vom Dünndarm aufgenommen werden können. Ein Mangel an Verdauungsenzymen kann Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen, Stuhlprobleme, Müdigkeit und andere unspezifische Beschwerden verursachen. Die Supplementierung verschiedener Verdauungsenzyme kann Menschen helfen, die aufgrund einer verminderten Herstellung oder Versorgung Verdauungsprobleme haben, z. B. durch einseitige Ernährung oder bei Grunderkrankungen wie exokriner Pankreasinsuffizienz, bei chronischer Pankreatitis, Mukoviszidose, Diabetes und Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien (einschließlich Reizdarmsyndrom, Glutensensitivität und Laktoseintoleranz).

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Quellenangaben
Whitepaper „Gute Gesundheit beginnt im Darm“, Natura Foundation | Robert Dunn „The Wild Life of Our Bodies”, 2011 | Klaus-Dietrich Runow “Der Darm denkt mit“ |Lockhart SR. Current Epidemiology of Candida Infection. Clin Microbiol Newsl. september 2014;36(17):131–6. | Bhat V, Sharma S, Shetty V, Shastry C, Rao Cv, Shenoy S, e.a. Characterization of herbal antifungal agent, Origanum vulgare against oral Candida spp. isolated from patients with Candida-Associated denture stomatitis: An In vitro study. Contemp Clin Dent. 2018;9(5):3. | Natura Foundation: Monographie Probiotika, Monographie Präbiotika, Monographie L-Glutamin, Artikel Verdauungsenzyme

  

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